Naherholungsgebiet Trams

221016342.jpgAllgemeines:

Beim Großen Tramser Weiher handelt es sich um einen alten, künstlich hergestellten Wasserspeicher, welcher am Nordwestabhang des Venetmassivs (Krahberg), auf einer Terrasse oberhalb von Landeck liegt.

Ausgehend von diesem Wasserteich wurde früher das ehemalige Bewässerungssystem der landwirtschaftlichen Grundstücke auf dem Ortsteil Angedair angespeist. Der Große Tramser Weiher steht zu ca. 26% im Eigentum der Stadtgemeinde Landeck und zu 74% im Privatbesitz. Mit den Privatgrundbesitzern wurde vor einigen Jahren ein Pachtverhältnis über die Vornahme von diversen Instandsetzungsarbeiten abgeschlossen. Die Wasserrechte an diesem Weiher sind, soweit ha. bekannt ist, bereits erloschen.

Heute hat dieser Weiher eine vielfältige Funktion. Im Sommer wird er als Badeteich genutzt und ist zu einem Naherholungszentrum für die Bevölkerung von Landeck und Zams geworden. Der sehr schön gelegene Weiher mit seinem über weite Strecken intakten und überaus interessanten Umland stellt einen schützenswerten Lebensraum für die vorhandene vielfältige Tier- und Pflanzenwelt dar. Besonders erwähnenswert sind Schilf- und Seebinsenbestände, einzigartige Bestände an Edelkrebsen, die reichhaltige Libellenfauna und Teichmuscheln.

Daten:
Seehöhe: 950 m
Oberfläche: 4.340 m²
Volumen: 7.230 m³
Größte Tiefe: 3,0 m

Revitalisierungsmaßnahmen 2008/09:

Fotogalerie

Schon seit längerer Zeit wurde im Weiher ein starker Grünalgenbefall festgestellt. Anfänglich wurde versucht, durch Abschöpfen die Algenplage einzudämmen. Da diese Maßnahme aber keine Wirkung zeigte, wurde mittels starker Saugpumpen ein Großteil der Algen entfernt. Doch, es war nur ein kurzzeitiger Erfolg, der Algenbefall ließ sich trotz großer Anstrengungen vieler Helfer nicht gänzlich eindämmen.
Die freischwimmenden Algenteppiche stellten zwar keine Gesundheitsgefährdung für Badende dar, schreckten aber viele ab. Eine langfristige Lösung war gefragt! Als Hauptverursacher für das außerordentliche Algenwachstum wurde das große Nährstoffangebot im Wasser ausgemacht.

Untersuchungen haben zudem ergeben, dass eine dicke Schlammschicht den Weiherboden bedeckt. In weiterer Folge wurde ein Sanierungskonzept erarbeitet, welches im Herbst 2008 umgesetzt wurde. Das vollständige Entfernen der Schlammschicht stellte die wichtigste Maßnahme dar. Da diese nur durch das Entleeren des Weihers erfolgen konnte, wurde die Gelegenheit genützt, auch die desolate Dockenmauer zu erneuern und die Einstiegsstellen neu zu gestalten.

Naturfachliche Untersuchungen der Tierwelt im Weiher förderten eine Reihe von schützenswerten Tierarten zu Tage. Besonders erwähnenswert sind die in starker Population vorkommenden Edelkrebse, verschiedene Fischarten (Bitterlinge, Schleien, Rotfedern) sowie die Große Teichmuschel. Mit dem Ablassen des Weihers wurden die Edelkrebse in Reusen gefangen, der Fischbestand durch Elektrobefischung lebend gesichert und die Teichmuscheln laufend von Hand eingesammelt. So konnten fast 700 Edelkrebse, 1.000 Große Teichmuscheln und 10.000 Fische gefangen und wurde diese seltene Tierpopulation in zwei Pitzen "zwischengelagert". Insbesondere die Edelkrebse mussten während der Aussiedelung intensiv betreut und gefüttert werden.

Nach der Entleerung wurde sofort mit dem Ausbaggern des Schlammes begonnen und dieser auf einer nahgelegenen Wiese zwischendeponiert. Gleichzeitig wurde die alte Dockenmauer entfernt und die neue errichtet. Diese wurde so gestaltet, dass zwischen den Blocksteinen neue Lebensräume für die Edelkrebse entstanden. Bei den Haupteinstiegsbereichen in den Weihern sind neue Stufen verlegt und im seichten Wasser Rundkies aufgebracht worden.
So früh als möglich wurde der Weiher wieder befüllt. Als ein genügend tiefer Wasserstand erreicht war, wurden die ausgesiedelten Tiere rücküberführt. Da nur ein geringer Prozentsatz der Tiere zwischenzeitlich eingegangen war, kann die Aktion als sehr gelungen bezeichnet werden und ist anzunehmen, dass die Tierpopulation sich erholen und die alte Stärke wieder erreichen wird.

Durch all diese durchgeführten Maßnahmen ist zu erwarten, dass der Weiher sowohl der Tierwelt als auch den Erholungssuchenden der Trams für lange Zeit einen natürlichen und intakten Lebensraum bietet.